Bei den hochformatigen Rollbildern, in Japan
Kakemono oder
Kakejiku genannt, handelt es sich um einen Papier-oder Seidebogen, der mit Tusche oder Wasserfarben bemalt oder beschrieben ist und am unteren
Ende von einen Rundstab beschwert wird. Wichtig ist, dass die fertigen Bilder nicht zu prächtig oder auffällig wirken.
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In einem japanischen Teehaus ist ein Rollbild meist Bestandteil eines Arrangements gemeinsam mit Ikebana (japanisches Blumenarrangement), um die beruhigende Stimmung für die japanische Teezeremonie zu unterstützen. Hier sind es vor allem kalligraphische Rollbilder mit buddhistischen Sinnsprüchen (Koan), die vom Teemeister passend zum Anlass gewählt werden und immer einen meditativen Hintergrund haben.
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Auf Bonsai bezogen bedeutet dies, dass das Rollbild sich in der Bonsaipräsentation dem Baum unterordnen muß. An weit über 60 Bildern, die Harald Lehner von vielen Japan Reisen mitbrachte, einige aber auch im Internet erworben hatte, brachte er uns das Thema in zwei Stunde nahe.
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Da auch das Rollbild, meist alleine oder nur mit einem Ikebana-Arrangement gezeigt, immer die Hauptrolle übernimmt, muß es, damit wir es bei Bonsai-Ausstellungen verwenden können, eben sehr zurückhaltend sein und in Form, Farbe und Motiv auch einen Bezug zur Präsentation haben.
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Insgesamt war dies ein hervorragend recherchierter und sehr informativer Vortrag. Zusammenfassend
bleibt noch einmal zu erwähnen, dass in einer klassischen Bonsai-Präsentation immer der Baum die Rolle des Herren und die dazugehörige Beistellpflanze die Rolle des Knechtes übernimmt. Das Rollbild hat hier nur eine Funktion als schmückendes Beiwerk und sollte entsprechend zurückhaltend sein.
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Der Nachmittag war dann ganz von der Besprechung der Bonsai und Rohpflanzen, die wieder einige von Euch nach Schwarzenfeld mitgebracht hatten. Hans Kastner ist wie immer sehr aufgeschlossen an jeden Baum herangegangen und hat viele nützliche Tipps zur Weitergestaltung gegeben.
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Auch die Kiefer von Werner Gieschler, am natürlichen Standort abgemoost, sowie Werners Erläuterungen zum Thema „Abmoosen bei Kiefern“ trugen sehr zur Kurzweil des Tages bei. Werner hatte diese Kiefer am Vortag in Schwarzenfeld gestaltet. Einen Ast, den er bereits abgemoost hatte, entfernte er am Sonntag vor interessiertem Publikum.
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